Apache HTTP Server Version 2.4

Dieses Dokument umfasst das Beenden und Neustarten des Apache auf Unix-�hnlichen Systemen. Anwender von Windows NT, 2000 und XP sollten Betreiben des Apache als Dienst lesen, w�hrend hingegen Anwender von Windows 9x sowie ME Betreiben des Apache als Konsolenanwendung lesen sollten, um mehr Informationen zur Handhabung des Apache auf diesen Systemen zu erhalten.
 Einleitung
 Einleitung Beenden
 Beenden Unterbrechungsfreier Neustart
 Unterbrechungsfreier Neustart Neustarten
 Neustarten Anhang: Signale und Wettkampfsituationen
 Anhang: Signale und WettkampfsituationenUm den Apache zu stoppen oder neu zu starten, m�ssen Sie
    ein Signal an den laufenden httpd-Prozess senden. Es gibt
    zwei M�glichkeiten, diese Signale zu senden. Zum einen k�nnen
    Sie den Unix-Befehl kill verwenden, um den Prozessen
    direkt Signale zu senden. Sie werden feststellen, dass auf Ihrem
    System mehrere httpd-Programme laufen. Sie sollten
    jedoch nicht jedem dieser Prozesse ein Signal senden, sondern nur dem
    Elternprozess, dessen PID im PidFile steht. Das hei�t, Sie
    sollten es niemals n�tig haben, einem anderen Prozess, als dem
    Elternprozess, ein Signal zu senden. Es gibt drei Signale, die Sie an den
    Elternprozess senden k�nnen: TERM,
    HUP und
    USR1, die nachfolgend beschrieben
    werden.
Um dem Elternprozess ein Signal zu senden, verwenden Sie einen Befehl wie z.B.:
kill -TERM `cat /usr/local/apache2/logs/httpd.pid`
Die zweite Methode, dem httpd-Prozess zu
    signalisieren, ist die Verwendung der -k-Befehlszeilenoptionen
    stop, restart und graceful, wie
    unten beschrieben. Dies sind Argumente des httpd-Programms, es wird jedoch
    empfohlen, sie unter Verwendung des Steuerskripts apache2ctl zu senden, welches diese
    an httpd durchreicht.
Nachdem Sie httpd signalisiert haben, k�nnen Sie
    dessen Fortschritt beobachten, indem Sie eingeben:
tail -f /usr/local/apache2/logs/error_log
Passen Sie diese Beispiele entsprechend Ihren ServerRoot- und PidFile-Einstellungen an.
apache2ctl -k stopDas Senden des TERM- oder stop-Signals an
    den Elternprozess veranlasst diesen, sofort zu versuchen, alle seine
    Kindprozesse zu beenden. Es kann einige Sekunden dauern, bis alle
    Kindprozesse komplett beendet sind. Danach beendet sich der Elternprozess
    selbst. Alle gerade bearbeiteten Anfragen werden abgebrochen.
    Es werden keine weiteren Anfragen mehr bedient.
apache2ctl -k gracefulDas USR1- oder graceful-Signal
    veranlasst den Elternprozess, die Kinder anzuweisen, sich
    nach Abschlu� ihrer momentanen bearbeiteten Anfrage zu beenden
    (oder sich sofort zu beenden, wenn sie gerade keine Anfrage bedienen).
    Der Elternprozess liest seine Konfigurationsdateien erneut ein und
    �ffnet seine Logdateien neu. Wenn ein Kindprozess stirbt,
    ersetzt der Elternprozess ihn durch ein Kind der neuen
    Konfigurations-Generation. Dieses beginnt sofort damit,
    neue Anfragen zu bedienen.
USR1
    f�r einen unterbrechungsfreien Neustart erlauben, kann ein
    alternatives Signal verwendet werden (wie z.B.
    WINCH). Der Befehl apache2ctl graceful
    sendet das jeweils richtige Signal f�r Ihre Platform.Der Code ist daf�r ausgelegt, stets die MPM-Direktiven
    zur Prozesssteuerung zu beachten, so dass die Anzahl der Prozesse
    und Threads, die zur Bedienung der Clients bereitstehen, w�hrend
    des Neustarts auf die entsprechenden Werte gesetzt werden.
    Weiterhin wird StartServers
    auf folgende Art und Weise interpretiert: Wenn nach einer Sekunde
    nicht mindestens StartServers
    neue Kindprozesse erstellt wurden, dann werden, um den Durchsatz zu
    beschleunigen, entsprechend weitere erstellt. Auf diese Weise versucht
    der Code sowohl die Anzahl der Kinder entsprechend der Serverlast
    anzupassen als auch Ihre W�nsche hinsichtlich des Parameters
    StartServers zu
    ber�cksichtigen.
Benutzer von mod_status werden feststellen,
    dass die Serverstatistiken nicht auf Null
    zur�ckgesetzt werden, wenn ein USR1 gesendet
    wurde. Der Code wurde so geschrieben, dass sowohl die Zeit minimiert
    wird, in der der Server nicht in der Lage ist, neue Anfragen zu
    bedienen (diese werden vom Betriebssystem in eine Warteschlange
    gestellt, so dass sie auf keinen Fall verloren gehen) als auch
    Ihre Parameter zur Feinabstimmung ber�cksichtigt werden.
    Um dies zu erreichen, muss die Statustabelle (Scoreboard),
    die dazu verwendet wird, alle Kinder �ber mehrere Generationen
    zu verfolgen, erhalten bleiben.
Das Statusmodul benutzt au�erdem ein G, um
    diejenigen Kinder zu kennzeichen, die noch immer Anfragen bedienen,
    welche gestartet wurden, bevor ein unterbrechungsfreier Neustart
    veranla�t wurde.
Derzeit gibt es keine M�glichkeit f�r ein
    Log-Rotationsskript, das USR1 verwendet, sicher
    festzustellen, dass alle Kinder, die in ein vor dem Neustart
    ge�ffnetes Log schreiben, beendet sind. Wir schlagen vor, dass
    Sie nach dem Senden des Signals USR1 eine angemessene
    Zeitspanne warten, bevor Sie das alte Log anfassen. Wenn beispielsweise
    die meisten Ihrer Zugriffe bei Benutzern mit niedriger Bandbreite
    weniger als 10 Minuten f�r eine vollst�ndige Antwort
    ben�tigen, dann k�nnten Sie 15 Minuten warten, bevor Sie auf
    das alte Log zugreifen.
-t �berpr�fen
    (siehe auch httpd). Das garantiert
    allerdings nicht, dass der Server korrekt starten wird. Um sowohl die
    Syntax als auch die Semantik der Konfigurationsdateien zu pr�fen,
    k�nnen Sie versuchen, httpd als nicht-root-Benutzer
    zu starten. Wenn dabei keine Fehler auftreten, wird er versuchen, seine
    Sockets und Logdateien zu �ffnen und fehlschlagen, da er nicht root
    ist (oder weil sich der gegenw�rtig laufende httpd
    bereits diese Ports gebunden hat). Wenn er aus einem anderen Grund
    fehlschl�gt, dann liegt wahrscheinlich ein Konfigurationsfehler vor.
    Der Fehler sollte behoben werden, bevor der unterbrechungsfreie Neustart
    angewiesen wird.apache2ctl -k restartDas Senden des Signals HUP oder restart
    veranla�t den Elternprozess, wie bei TERM alle seine
    Kinder zu beenden. Der Elternprozess beendet sich jedoch nicht. Er liest
    seine Konfigurationsdateien neu ein und �ffnet alle Logdateien
    erneut. Dann erzeugt er einen neuen Satz Kindprozesse und setzt die
    Bedienung von Zugriffen fort.
Benutzer von mod_status werden feststellen, dass
    die Serverstatistiken auf Null gesetzt werden, wenn ein HUP
    gesendet wurde.
Vor der Version 1.2b9 des Apache existierten verschiedene Wettkampfsituationen (race conditions), die den Neustart und die Signale beeinflu�t haben. (Einfach erkl�rt ist eine Wettkampfsituation ein zeitabh�ngiges Problem - wenn etwas zum falschen Zeitpunkt erfolgt oder Dinge in der falschen Reihenfolge passieren, ist unerwartetes Verhalten die Folge. Wenn die gleichen Dinge zur richtigen Zeit geschehen, funktioniert alles korrekt.) Bei Architekturen mit dem "richtigen" Funktionsumfang haben wir so viele eliminiert wie wir nur konnten. Dennoch sollte beachtet werden, dass noch immer Wettkampfsituationen auf bestimmten Architekturen existieren.
Bei Architekturen, die ein ScoreBoardFile auf Platte verwenden,
    besteht die Gefahr, dass die Statustabelle besch�digt wird.
    Das kann zu "bind: Address already in use" ("bind: Adresse wird
    bereits verwendet", nach einem HUP) oder "long lost
    child came home!" ("Der verlorene Sohn ist heimgekehrt", nach einem
    USR1) f�hren. Ersteres ist ein schwerer Fehler,
    w�rend letzteres lediglich bewirkt, dass der Server einen Eintrag
    in der Statustabelle verliert. So kann es ratsam sein, unterbrechungsfreie
    Neustarts zusammen mit einem gelegentlichen harten Neustart zu verwenden.
    Diese Probleme lassen sich nur sehr schwer umgehen, aber
    gl�cklicherweise ben�tigen die meisten Architekturen keine
    Statustabelle in Form einer Datei. Bitte lesen Sie f�r Architekturen,
    die sie ben�tigen, die Dokumentation zu ScoreBoardFile.
Alle Architekturen haben in jedem Kindprozess eine kleine Wettkampfsituation, welche die zweite und nachfolgende Anfragen einer persistenten HTTP-Verbindung (KeepAlive) umfa�t. Der Prozess kann nach dem Lesen der Anfragezeile aber vor dem Lesen der Anfrage-Header enden. Es existiert eine Korrektur, die f�r 1.2 zu sp�t kam. Theoretisch sollte das kein Problem darstellen, da der KeepAlive-Client derartige Ereignisse aufgrund von Netzwerk-Latenzzeiten und Auszeiten des Servers erwarten sollte. In der Praxis scheint keiner von beiden beeinflu�t zu werden -- in einem Testfall wurde der Server zwanzig mal pro Sekunde neu gestartet, w�hrend Clients das Angebot abgegrast haben, ohne kaputte Bilder oder leere Dokumente zu erhalten.